Am 26. ist wieder Saarcon! Neben Tabletop, Brett und Kartenspiel der Schauplatz vieler spannender Pen & Paper Runden zum Mitspielen! Da gabs über die Jahre alles! Nicht nur den Branchenbully Dungeons & Dragons, sondern auch Pathfinder, Shadowrun, The Witcher, Fate und so viele mehr. Die Liste scheint endlos, denn Rollenspiele gibt’s wie Sand am Meer, und jedes Spiel hat seinen eigenen Charme.
Vielleicht fragst du dich welches zu dir passt? Bist du ein Fan von „Avatar: Der Herr der Elemente“? Dann schnapp dir doch „Avatar: Legends“ und werde ein Bändiger! Oder stehst du mehr auf dunkles Mittelalter? Ich hab‘ gehört das „Das schwarze Auge“ das perfekte Spiel für dich ist. Vielleicht bist du aber auch eher der Typ für auf Abwege gebrachte Möchtegern-Detektive? Dann tauch ein in die unaussprechlichen Schrecken von „Call of Cthulhu“!
Diese Spiele sind in der Branche große Namen und die meisten Rollenspieler die was von sich halten haben zumindest die Hälfte davon schon gespielt. Doch da ist noch mehr. Wenn man durch die Oberfläche bricht, tut sich dahinter ein buntes Labyrinth verschiedenster Spiele, auf die jede Nische füllt. Nimmt man die erste Biegung links dann 2-mal rechts kommt man 100 Metern an Star Wars, Herr der Ringe und Game of Thrones vorbei, dann nochmal links und grade aus landet ihr bei den „Spitze Stifte“ Rollenspielen der Rocket Beans. Dieses Labyrinth hat nochmal ordentlich an Größe gewonnen, nachdem „Wizards of the Coast“, die D&D Open Game Licence (OGL) ändern wollten. Erzürnt von den angekündigten Änderungen trat die Community einen digitalen und medialen Shitstorm los (vgl. Washington Post January 19, 2023). Die Änderungen konnten verhindert werden. Allerdings waren bereits viele Fans auf der Suche nach alternativen Rollenspielen. Eine Chance die nicht nur „Pathfinder“ zu nutzen wusste. Namhafte Content-Creator wie „Kobold Press“ begannen mit der Entwicklung neuer Rollenspiele. Heraus kamen dann Spiele wie deren „Tales of Valiant“, die im Kern einem D&D nicht zu unähnlich waren. Wichtig zu erwähnen ist wohl auch das von „Darrington Press“, dem Verlag von „Critical Role“ veröffentlichte „Daggerheart“, dass sich vom 20-seitigen Würfel komplett abgewandt hat.
Doch jedes Spiel brauch Spieler*innen und Spieler. Die Spiele brauchten uns. Während der Anstieg der Spieler*innen in den Letzten Jahren kontinuierlich stieg, gab es ein Ereignis, das einschlug wie eine Bombe. Corona. Das böse Wort, war für die Pen&Paper Scene kein Weltuntergang. Während die Welt Stillstand, der Tennisball und die Badehose im Schrank blieben, wurden die Würfel und Spieltische wurden eingepackt und schnell ins Digitale verlegt und da dank Social-Distancing quasi alle anderen Hobbys flöten gingen, wurde aus einer P&P Runde gleich ein ganzes Dutzend. Freunde, die bislang nicht spielten konnten animiert werden. Und musste man sich vom Spielen ablenken, schrieb man an den Welten, überarbeite seine Miniaturen Sammlung und gab seinen NPC’s mehr Tiefe als jemals zuvor. Der Lockdown wurde so zu einer Zeit des unbändigen Hypes, des absoluten Eintauchens in die Fantasie der Rollenspiele.
Aber jetzt? Der Corona-Lockdown ist vorbei. Die Pandemie besiegt. Und viele sind inzwischen wieder zu Ihren Tischen zurückgekehrt. Bei mir müssen sich P&P nun wieder einen Platz in meinem Alltag erkämpfen. Irgendwie scheint die Zeit zu fehlen. Ist es nur die fehlende Zeit oder hat der Hype nach dem langen Hoch seinen Zenit überschritten? In der Mensa höre ich nur noch selten Gespräche über Dungeons & Dragons und Co. – als wäre der große Sturm vorüber. Schade eigentlich …
Aber was ist mit euch? Teilt ihr diese Ansicht? Oder brennt das Feuer bei euch immer noch lichterloh? Zeigt es mir Ende Oktober auf der Saarcon! Vielleicht finden wir uns an einem der Spieltische wieder, und ihr überzeugt mich davon, dass das Pen & Paper-Fieber immer noch in voller Stärke lodert!
Von Paul Schrickel